23. Januar 2012
So angenehm und optisch eindrucksvoll ein Kamin, Kaminofen oder eine offene Heizung, durchaus auch mit Wasserführung, sein kann, so stoßen inzwischen in ganz Deutschland alle privaten Feuerstätten genauso viel Feinstaub aus wie die Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr.
In fast einer halben Million Haushalten erfreuen sich allein im Bundesland Sachsen die Kamin-Besitzer an der molligen Wärme und/oder einem beruhigenden Feuer.
Insgesamt werden in Deutschland zirka 30 Mio. Kleinstfeuerungsanlagen betrieben!
Immer öfter kann man deshalb den Geruch von verbranntem Holz an kalten Tagen wahrnehmen.
Bei ruhigem Wetter sind oftmals auch die parkenden Fahrzeuge mit einer leichten Rußschicht versehen.
Was sich dort niederschlägt, sind in der Regel Verbrennungsrückstände aus Ofen und Kamin.
Nicht nur wegen der ständig steigenden Strompreise ist die Anzahl der Heizquellen mit Holzfeuerung ständig gestiegen; mit Holz heizen verspricht einen ökologischen Akzent, sportliche Betätigung und ist an sich eine gute Sache.
Denn nachhaltige Brennstoffe zu verwenden, wird immer wichtiger.
Also umweltfreundlich?
Nur bedingt, denn die Holzfeuerungsanlagen tragen mehr als vorher angenommen zu einer Luftverschmutzung bei.
Bei der Verbrennung von Holz gelangt Staub, der zu fast 96 Prozent aus Feinstaub besteht, in die Außenluft. Dieser nicht mit dem bloßen Auge wahrnehmbare Feinstaub gelangt beim Atmen tief in die Lungen und kann die Gesundheit beeinträchtigen.
Außer natürlich bei Rauchern; die sind das schon gewöhnt!
Da besonders feuchtes, gestrichenes und/oder imprägniertes Holz bei der Verbrennung für eine starke Rauch- und Rußentwicklung sorgt, sollte man unbedingt mit trockenem, ausreichend abgelagertem Holz heizen.
Dann halten sich auch die Nebenwirkungen für die Nachbarn oder Anwohner in Grenzen.
Auch Papier, Verpackungsmüll oder andere Abfälle lassen den Schornstein „keine Luft zum Atmen“ und erzeugen bei der Verbrennung unnötig Schadstoffe.
Mit einem Kamin hat man nicht nur ein optisch ansprechendes „Möbel“ im Haus, mit einem Kamin hat man auch Verantwortung.
Um die Emissionen durch Kleinfeuerungsanlagen zu begrenzen, wurde bereits 2010 die Bundesemissionsschutzverordnung novelliert.
Ab 2012 wird begonnen, die Öfen in den Privathaushalten in Bezug auf die Feinstaubemission einzustufen.
Trägt ein Kamin oder Holzofen das DIN-Plus-Zeichen, hat man gute Karten.
Sonst steht dann noch der Austausch der Feuerstätte oder der Einbau eines Feinstaubfilters zur Auswahl.
Bei dem zu veranschlagendem Preis für den Filter kann man sich aber wahrscheinlich gleich einen neuen Kaminofen oder Küchen-Ofen zulegen.
Der Preis inklusive Einbau für das Filterelement soll bei ungefähr 450 Euro liegen!
Bei Nichterreichung der gesetzlichen Grenzwerte droht die Stilllegung der Feuerstätte und sicherlich, wie in der deutschen Bürokratie üblich, bestimmt auch noch ein Bußgeld.
Oel- und Gasheizungen sind nach den uns vorliegenden Informationen von dieser neuen Regelung ausgenommen, denn diese Heizöfen emittieren sehr wenig oder gar keinen Staub.
Weitere Informationen zum richtigen Heizen, der Lagerung von Holz, dem Brennwert verschiedener Holzsorten, Brennstoffhändler sowie über die neue Bundesemissionsverordnung erhält man auf den Webseiten über das Heizen.
Pressekontakt:
LKS Wolfgang Lorenz