Deutsche Sprache, schwere Sprache?!

„Die Rechtschreibreform ist überflüssig, teuer, widersprüchlich und unvermittelbar. Bloß weg damit!“ Korrektur von Text

Dies schrieb am 01.07.2007 noch die „Zeit Online“.

Inzwischen haben sich fast alle deutschsprachigen Blätter den neuen Rechtschreibregeln gebeugt, denn auch die Reform lässt verschiedene Schreibweisen zu.

Sich über den Sinn oder Unsinn der letzten Änderungen der deutschen Rechtschreibung, 2006 aktualisiert und ab dem 1. August 2007 verbindlich geregelt, jetzt noch aufzuregen, hieße Korrektur von TextEulen nach Athen zu tragen.

Dem Schreiber ist heute noch mehr denn je freigestellt, sich für die eine oder andere deutsche Schreibweise zu entscheiden. Die Änderungen jedoch, die zwingend sind, sollte man schon beachten, um nicht aus dem Rahmen zu fallen.

Ob Schüler, Studenten, Lehrer oder auch Werbetexter jetzt leichter und einfacher richtig schreiben als vor der Reform, wissen nicht einmal Experten, denn eine nationale Vergleichsstudie wurde nie gemacht.

Natürlich war es nicht nur für Grundschüler schwer, die neue deutsche Rechtschreibung zu verinnerlichen, auch Korrekturen an Texten aller Art waren seinerzeit manchmal nur mit einem Wörterbuch in Deutsch, einem neuen Duden oder interaktiver Hilfe möglich.

Deutsch-Lehrer, Textbüros, Werbeagenturen, ja selbst Germanistik-Professoren waren damals irritiert und hatten die Wahl, zu kapitulieren oder die neuen Rechtschreibregeln für ein gutes Deutsch zu akzeptieren.

Inzwischen hat sich die Lage beruhigt und die Wellen wurden durch die Praxis geglättet.

Trotz allem sind auch heute noch in zahlreichen Texten Schreibweisen zu erkennen, welche durch fehlerhafte Zeichensetzung oder unkorrekte Rechtschreibung relativ großzügig interpretiert werden können und manchmal auch eine Nachricht sinnentstellt übermitteln.

Eine Deutsch-Korrektur ist heute mehr denn je eine Herausforderung, wenn man nicht täglich damit zu tun hat. Die deutsche Schreibung zu korrigieren ist also eine anspruchsvolle Tätigkeit, mit welcher man noch immer oder immer noch auch sein Geld verdienen kann. Werbetexte erstellen

Aber nicht nur die deutsche Rechtschreibung ist für gute Texte ausschlaggebend, mit gezielten und markanten Worten, welche bei Bedarf noch sucher- und suchmaschinenfreundlich optimiert werden müssen, kann man mit einem gut geschriebenen Wort und Text die Klientel erreichen und eine Botschaft überbringen.

Zahlreiche Korrekturen müssen erfahrungsgemäß immer noch bei der Rechtschreibung von das, dass, bzw. daß erledigt werden; ungefähr 90 Prozent aller Zwangsänderungen des Schriftdeutschen entfallen auf die ss-Schreibung statt ß.

Sie ist somit das Erkennungsmerkmal eines jeden „reformierten“ Textes. Das vermutlich auffälligste Einzelmerkmal ist die Konjunktion „dass“. Der funktionale Unterschied zwischen „daß“ und dem Artikel bzw. Pronomen „das“ hat Kindern und auch Erwachsenen schon immer Probleme bereitet. Die Reform hat dem Problem ein neues Gewand bzw. eine neue Schreibung gegeben: Es besteht weiter, jetzt aber zwischen „dass“ und „das“.

Natürlich kann auch Deutsch eine Fremdsprache sein. Dann ist es besonders wichtig, von Grund auf in der neuen Rechtschreibung zu lernen. Viele Immigranten benutzen jedoch Wörterbücher für die Übersetzung Englisch – Deutsch, Französisch – Deutsch oder Russisch – Deutsch, welche aus dem vorigen Jahrhundert stammen.

Dies mag für den Alltagsgebrauch der deutschen Schrift und Sprache reichen; doch hat man höhere Ziele, sollte eine korrekte Rechtschreibung die Grundlage für gutes Deutsch bilden.

Es ist kaum verwunderlich, dass viele Ausländer Probleme mit der komplexen Grammatik im Deutschen und den scheinbar endlosen Sätzen haben.

Denn: Die deutsche Sprache ist ein wesentliches Merkmal, um auszudrücken, wer man ist. Die Wortwahl verrät dem anderen zum Beispiel etwas über die eigene Gruppenzugehörigkeit oder den Bildungsstand. Sie verrät die regionale oder soziale Herkunft, wobei die regionale Herkunft und Sprache der Oberpfälzer, Sachsen und Baden-Württemberger nicht zu überhören ist, weischt!

Mehr noch: Die Sprache verrät dem Gegenüber, welche Werte man lebt.

Über den eigenen Sprachgebrauch wirkt man entweder höflich, modern, geistreich, akkurat oder nachlässig, um nur einige Möglichkeiten aufzuzählen. Eine Kombination verschiedener Eigenschaften kann man auch anstreben, allerdings sollte man nicht in eine Kunstsprache verfallen.

Viele unkonventionelle und auch hemdsärmlige Ausdrücke werden regelmäßig von den Medien geprägt. Ob sie auf Dauer Aufnahme in den deutschen Sprachgebrauch finden, sei dahingestellt.

Fazit: Schreibt man einen Brief an die Liebste, eine Bewerbung für einen neuen Job oder füllt nur ein Muster – Formular für das Finanzamt, eine Patientenverfügung oder einen Kaufvertrag für ein Wohnmobil…

Stellplatz, Miete, Kauf, Reiseroute und technische Daten Wohnmobil
…ist der groß genug, Darling?

…aus, so sollten schon die Grundregeln der deutschen Rechtschreibung beachtet werden.

Nichts ist peinlicher, als wenn ein Zeitgenosse mit Dr. oder Prof. ein Dokument unterschreibt, welches mit argen Grammatik- oder Rechtschreibfehlern behaftet ist und dann damit noch an die Öffentlichkeit geht.

Auch wertet die Allgemeinheit zum Beispiel Texte im Internet mit vielen Fehlern als inkompetent ab, sodass selbst gute Produkte oder Dienstleistungen nicht den vom Verfasser gewünschten Anklang finden.

Eigentlich schade, aber die Realität im Deutschen und in Deutschland ist hart.

Die im Folgenden beschriebenen Rechtschreibfehler, welche nun absolut nichts mehr mit einer deutschen Sprache oder Schrift zu tun haben, sollte man auf jeden Fall in Dokumenten vermeiden:

Arbeit und karrere auf norvegische bohr-platformen, koregtur von textsten, arschitekt jugendstielvilla gesucht, belibte ziehl für wohnmobielreißen, kadolisches lektorrad, verstoss gegen vertraulichkeiterklahrung, hompetsch, tegst koregiren, womo standpletze am stubaitaler glätzscher, author…

Dies sind beileibe keine Erfindungen; nein, aber so suchen Zeitgenossen in den Suchmaschinen nach den Begriffen. Wohlgemerkt: Suche von Seiten auf Deutsch.

„PISA“, wir kommen…

“Erstaunlich viele Menschen sind originell, aber nur bei der Rechtschreibung“, resümierte der deutsche Schauspieler Georg Thomalla.

Kunstworte wie „guttenbergen“, „Wutbürger“, „Stuttgart 21“ oder „Arabellion“ sind aktuellen Ereignissen unserer Zeit geschuldet und werden wohl früher oder später in den deutschen Sprachgebrauch wie auch den DUDEN einziehen.

Weitere ausführliche Hinweise zur Texterstellung, der korrekten Rechtschreibung, Schreibweisen, Abkürzungen und vielen anderen Fragen zur deutschen Rechtschreibung findet man beim

Lektorat Wolfgang Lorenz

Texterstellung und Korrektur

 

 

 

 

P.S. Auch Lektoren und Werbetextern unterlaufen Fehler beim Schreiben, deswegen ist ein Gegenlesen durch einen außerhalb der Thematik stehenden Mitarbeiter immer zu empfehlen.

Sollden Sie inn diesäm Tegst Rechdschreib- otr Gramatikkfehöler findän, zo gönnen Si dieße behalten!

 

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1 Kommentar zu „Deutsche Sprache, schwere Sprache?!“

  1. Hallo Autor WOLO, wenn das Thema auch nicht unbedingt das aktuellste und spannendste ist, so hast du einen sehr amüsanten Beitrag geschrieben.
    Wir hatten zu tun, den nach der deutschen Rechtschreibung nicht ganz korrekten Satz am Ende zu lesen!
    Erfreue uns auch weiterhin mit Köstlichkeiten aus der Wort- und Sprachkiste!
    LG aus München
    danlab ltd.

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